Dein ganz persönliches Häkelabenteuer (eine Anti-Anleitung)

Häkelprojekte sind wie Blumen auf einer Wiese.

Selbst wenn sie nach dem selben Bauplan gemacht wurden oder derselben Art angehören wird es niemals zwei geben, die ganz exakt gleich sind.

Bunte Blumenwiese

Genau das macht für mich den Zauber aller Handarbeit aus.

Dadurch wird die Persönlichkeit der Person, die arbeitet - egal ob beim Häkeln, Stricken, Töpfern oder Schnitzen, immer im Ergenis sichtbar.

Jedes Kuscheltier, das du häkelst ist damit ein ganz eigenes Geschöpf, Klone gibt es nicht. Höchstens Geschwister, die sich mehr oder weniger ähnlich sehen.

Was ich am Häkeln außerdem richtig zauberhaft finde, ist, dass es fast keine Regeln gibt.

Also es gibt schon Regeln, aber was du damit machst, liegt ganz alleine bei dir.

Natürlich ist eine feste Masche nur eine feste Masche, wenn du sie nach den Regeln häkelst.

Ich meine aber eher solche “Regeln”, wie und womit “man” Amigurumi häkelt soll oder welche Farben für welche Tiere ok sind oder welche Größe oder Form Kuscheltiere haben sollten.

Was immer in einer Häkelanleitung steht (ja, auch in meinen), ist genau genommen nur eine Aufzeichnung, was die Autorin gemacht hat um das am Foto abgebildete Ergebnis zu erzielen.

Du kannst dein Häkelabenteuer genau so gestalten, wie es für dich passt. Und das kann richtig Spaß machen.

Hier sind meine 3 besten Tipps, wie du dich NICHT an eine Anleitung hältst - quasi eine Anti-Anleitung.

1. Das Häkelgarn

Ja, in einer Häkelanleitung ist in der Regel angeführt, welches Material, welches Garn, welche Farben benutzt wurden, um dieses Tier zu häkeln.

Es liegt aber ganz bei dir, was du mit diesen Informationen anfängst.

Du kannst jedes Material auf diesem Planenten verwenden, das du zur Verfügung hast.

Wolle statt Baumwolle? Dickeres Garn oder dünneres? Flauschgarn? Andere Farben?

You do you.

In diesem Fall kann dir niemand vorschreiben, was du zu tun hast.

(Wie sich anderes Material auf das Ergebnis deines Häkelprojektes auswirkt, habe ich hier schon mal ausführlich beschrieben).

2. Die Größe

Ja genau, auch an die Größenangaben musst du dich kein Stück halten.

Einerseits wird dein Amigurumi durch dickeres Garn größer, andererseits kannst auch mit dem angegeben Garn an der Größe herumschrauben.

Und das geht so:

Du könntest zum Beispiel einfach 2 Fäden des angegeben Materials verwenden. Oder 3.

Bum. Größeres Kuscheltier.

Das kann ganz interessante Effekte haben und ist auf jeden Fall wert, es mal auszuprobieren.

Du könntest aber auch am Anfang mehr Runden Maschen zunehmen (also wenn zum Beispiel in einer Anleitung mit 6 fM begonnen wird und dann bis 54 zugenommen wird, könntest du einfach bis 66 oder 72 zunehmen). Dann würde ich auch in der Länge ein paar Runden mehr häkeln, wenn du die Proportionen beibehalten willst.

Wenn du das Tierchen einfach dicker haben willst, lass die Länge gleich und geh mehr in die Breite.

Genauso geht das natürlich in die andere Richtung mit schmäler und kürzer.

3. Der Charakter

Das Finish bei deinem Häkelabenteuer ist es, deinem Tier einen ganz besonderen Charakter zu verleihen und das geht über das Gesicht.

Das Gesicht legt fest, wie freundlich oder unfreundlich (könnte für ein Wut-Tier lustig sein) dein Amigurumi schaut.

Die Entscheidung, ob du nur die Augen häkelst, oder es auch eine Nase/Schnauze und/oder einen Mund bekommt, kann auch einen völlig anderen Ausdruck erzeugen.

Ob mit oder ohne Augenbrauen, mit oder ohne Krawatte (oder Fliege, wie Gert die Giraffe).

Wo auch immer dein Häkelabenteuer dich hinführt, mach das Tier fertig. Sieh dir an, was rausgekommen ist, wo du gelandet bist und wie es dir damit geht.

Ich bin sicher, dass du mit jedem Abenteuer ein bisschen mutiger und selbstbewusster wirst.

Je nachdem, ob du Lust hast zu experimentieren, Zeit, dir Abwandlungen zu überlegen oder einfach mal genau das machst, was in der Anleitung steht, wird ein anderes Kuscheltier herauskommen. Und alle sind perfekt, so, wie sie sind.

So wie die Blumen auf einer Wiese.

Dieser Artikel ist Teil 6/6 der #crazyblogwoche mit Veronika und Aline, bei der wir alle drei in sechs Tagen sechs Blogartikel schreiben zu einem jeweils gelosten Thema.

Das Thema heute: Abenteuer

Aline hat geschrieben: “Schulen brauchen Abenteuer”

und bei Veronika geht es heute um Alltags-Abenteuer.

Ich feiere euch beide, meine lieben Mitbloggerinnen grade so sehr, dass ihr euch von meiner echt verrückten Idee, einfach so mitten in den Ferien 6 Blogartikel in 6 Tagen zu schreiben, habt mitreißen lassen.

Dass ihr einfach genickt habt, als ich vorgeschlagen habe, dass immer eine ein Thema für alle aussucht. (Objektiv völliger Quatsch, da unsere Blogthemen verschiedener nicht sein könnten)

Dass ihr so geile Themen vorgeschlagen habt und euch einfach so auf die Themen der anderen eingelassen habt.

Ich glaube den Glaubenssatz, dass Blogartikel schreiben lange dauert, komplizert ist, oder wir dafür grade keine Zeit haben, können wir abhaken.

Ich bin sehr stolz, dass wir die erste offizielle #crazyblogwoche durchgezogen haben und wer weiß, vielleicht stecken wir ja ein paar Bloggerinnen an, die dann nächstes Jahr auch mit an Bord sind.

Wer weiß.

Susanne Gessl1 Comment