Deine Amigurumi haben Löcher? Das kannst du dagegen tun

Du hast dich an die Anleitung gehalten, alle Teile mit Füllwatte ausgestopft, zusammengenäht und dann siehst du es:

Man kann bei deinem Häkeltier das sehen, was man gerade nicht sehen soll: Die Füllwatte.

Das bedeutet die Maschen sind zu breit und/oder zu hoch.

Zum perfekten Finish deiner Amigurumi gehört ein tolles Maschenbild.

Ich hab ein paar Ideen gesammelt, wie Löcher in deinen Amigurumi bald der Vergangenheit angehören.

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4 Tipps für Amigurumi ohne Löcher

  1. Die richtige Häkelnadel

    Einer der häufigsten Gründe für Löcher in Amigurumi:

    Die Häkelnadel war zu groß (Die Größe wird bei Häkelnadeln im europäischen Raum in mm angegeben). Auf der Banderole des Garns ist meist eine Empfehlung, mit welcher Häkelnadel das Garn verwendet werden soll.

    Mein Tipp: Als Grundregel empfehle ich eine Nummer kleiner, als auf der Banderole empholen wird.

    Da ich sehr sehr fest häkel (also wirlich seeeehr fest), lande ich meistens dann wieder bei der empfohlenen Stärke.

    Wenn ich Kuscheltiere häkel nehme ich bei der Catania zB eine 3mm Häkelnadel.

    Hier würde ich für ein neues Garn erstmal mit einem kleinen Probestück ausprobieren, mit welcher Häkelnadel du das gewünschte Ergebnise erzielen kannst.

    Damit kommen wir gleich zum zweiten Punkt, der ganz eng mit der Frage der richtigen Häkelnadel verknüft ist:

  2. Fadenspannung

    Um ein schönes Maschenbild bei Amigurumi zu erhalten (und schön bedeutet für mich persönlich auch dicht und fest) ist eine gewisse Fadenspannung nötig.

    Wenn du fest häkelst, kannst du eine größere Häkelnadel verwenden und bekommst trotzdem ein festeres Maschenbild als jemand der sehr locker häkelt.

    Außerdem kannst du mit der Häkelnadel genau genommen nur die Breite der Maschen beeinflussen, nicht aber die Höhe. Wenn die Füllung also durchscheint, weil die Maschen zu hoch sind, hilft eine stärkere Fadenspannung.

    Mein Tipp: Egal mit welchem Finger und wie du den Faden hältst, wenn deine Amigurumi Löcher haben, versuch beim nächsten Mal bei jeder Masche, den Faden ein bisschen fester als gewöhnlich zu halten. So kannst du mit der Häkelnadel die Maschen nicht so weit nach oben ziehen. Die Maschen werden dadurch etwas niedriger und die Löcher werden kleiner oder verschwinden ganz. Das lässt sich mit etwas Übung beheben.

  3. Zu fest gestopft?

    Das passiert mir selber auch ab und zu. Ein Körperteil ist super gelungen, die Fadenspannung war gut und die Maschen sind schön fest und gleichmäßig. Und dann hab ich es mit dem Stopfen übertieben und einen Teil ruiniert.

    Kann passieren.

    Also: auch wenn du die richtige Häkelnadel benutzt und eine gute Fadenspannung hast, heißt es beim Füllen aufpassen.

    Amigurumi werden in der Regel mit Füllwatte oder Fadenresten ausgestopft. Wie fest sie gestopft werden, beeinflusst die Standfestigkeit der einzelnen Körperteile.

    Anfänger stopfen meistens zu wenig Füllwatte rein. Das kann dazu führen, dass das Amigurumi nach einigen Wochen die Form verliert und zum Beispiel der Kopf runterhängt wenn der Hals zu wenig gestopft wurde.

    Das andere Extrem ist, und das kann zu Löchern zwischen den Maschen führen, dass zu viel gestopft wurde.

    Das hat nicht nur mit der Menge der Füllwatte zu tun, sondern auch, wie sie reingestopft und wie fest sie zusammengedrückt wird.

    Mein Tipp: Mit einer Hand die Füllwatte in kleinen Portionen reinstopfen, mit der anderen Hand von außen dagegen drücken, damit das Amigurumi nicht aus der Form gedrückt wird.

    Sorge dafür, dass die Füllwatte im Amigurumi schön fest zusammengedrückt wird. Die Masse sollte kompakt und nicht mehr so weich sein, wie die Watte aus der Verpackung kommt.

    Wenn die Maschen auseinandergedrückt werden und die Füllwatte sichtbar wird, war es zuviel. Dann lieber ein bisschen Füllwatte rausnehmen. Wenn die Festigkeit passt und keine Löcher zu sehen sind wird zugenäht.

  4. Häkelfehler?

    Amigurumi bestehen in der Regel aus festen Maschen, die sind eher niedrig und verzeihen Fehler. Wenn du mal wo eine Masche zu wenig oder zu viel häkelst, fällt das meist gar nicht auf.

    Wenn du allerdings mehrere Maschen oder immer wieder Maschen ausgelassen hast, oder aus Versehen nur eines der Maschenglieder erwischt hast, wird das spätestens beim Füllen der Teile auffallen, weil dann die Füllwatte durch die Löcher sichtbar wird.

    Mein Tipp: Zähle in jeder Runde die Maschen mit. Solltest deine Anzahl Maschen nicht mit der in der Anleitung angegebenen Anzahl übereinstimmen, hast du wahrscheinlich eine Masche vergessen oder zuviel zugenommen. Um sicherzugehen, dass keine Löcher oder Dellen auftreten, trenn die Runde nochmal auf und häkel sie genau nach Anleitung.

    Eine Runde auftrennen ist mühsam, aber wenn du weißt wo der Fehler ist, wirst du ihn immer sehen, selbst wenn es sonst keinem auffällt. So ist es zumindest bei mir.

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Ich hoffe, dass dir diese Tipps helfen, deinen Weg zu finden und wunderschöne Amigurumi zu häkeln.

Was ist dein bester Tipp, um Löcher zu vermeiden?

Ich wünsch dir fröhliches Häkeln

deine Susi

Susanne Gessl1 Comment