Warum du schlecht häkeln musst um gut zu werden

Kinder können uns in vielen Ding ein Vorbild sein.

Kinder lernen irgendwann gehen, ohne dass ihnen jemand das „beibringt“. Sie lernen es durch Versuch und Irrtum.

Kein Baby würde auf die Idee kommen, nicht zu gehen, weil es vielleicht umfallen könnte.
Das Hinfallen gehört zum Gehen dazu.

Die meisten Menschen lernen als Kind Radfahren und kaum jemand würde auf die Idee kommen, erst so lange „im Geheimen“ zu üben, bis die Radfahrkünste perfekt sind und man sich raus auf die Straße trauen kann.

Kinder steigen auf und fahren los. Dann fallen sie hin und steigen wieder auf.

Allen ist klar, dass die ersten Wochen und Monate, in denen man ein neues Instrument lernt, eher schräg klingen, aber dass man da durch muss, um gut zu werden.

Jede Entwicklung, jedes Lernen ist bis zu einem gewissen Grad vom Scheitern begleitet.

Und doch tun wir uns als Erwachsene oft schwer damit, etwas „Unperfektes“ herzuzeigen oder etwas zu tun, das schief gehen könnte.

Ich bin da keine Ausnahme (zum Beweis ein paar meiner ganz frühen Fotos, einige davon kannst du auch ganz unten in meinem Instagram Feed finden).

Wieviele Blogartikel ich nie veröffentlicht habe, weil ich dachte, sie sind vielleicht nicht gut?

Wieviele Häkelanleitungen ich nie aufgeschrieben habe, weil ich dachte, das Ergebnis wäre nicht schön genug?

Oder das wäre nichts Neues?

Oder nicht originell genug?

Unzählige.

Und weißt du, wodurch meine Häkelanleitungen und meine Blogartikel (und übrigens auch meine Fotos) am Ende dann besser geworden sind?

Genau.

Durch die Dinge, die ich getan habe.

Durch die Dinge, die ich beendet, veröffentlicht, hergezeigt und losgelassen habe.

Wenn du gerne häkelst und deine Projekte gerne herzeigen möchtest, dann trau dich.

Fang an zu häkeln.

Fang an, Fotos zu machen.

Fang an, deine Sachen zu zeigen und dich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.

Die Kunst ist, sich von dem, was andere machen inspirieren und motivieren zu lassen und trotzdem den eigenen Fokus zu behalten. Die anderen haben nämlich auch mit schiefen Maschen angefangen, mit der Frage, wo man jetzt reinstechen muss und was welche Abkürzung nochmal bedeutet.

Werden deinen Amigurumi am Anfang ein bisschen schief sein?

Vermutlich.

Wirst du manchmal die falsche Abzweigung nehmen?

Mit Sicherheit.

Wird es Menschen geben, die deine Instagram Fotos hässlich finden? Oder die dich langweilig finden?

Ja klar.

Aber solltest du dich davon abhalten lassen, das zu tun, was du willst?

Auf gar keinen Fall.

Das beste am Häkeln ist ja, dass jede*r genau das machen kann, was er oder sie will.

Wenn du in 5 Jahren auf deine Anfänge zurückschaust wirst du beeindruckt sein, wie weit du dich entwickelt hast.

Und auf dem Weg dahin wirst du viele andere Menschen inspirieren, auch anzufangen und den ersten Schritt zu wagen.

Wir können lernen, gleichmäßiger zu häkeln und die wie das mit der Fadenspannung funktioniert.

Wir können besser werden.

Aber nur, wenn wir mutig genug sind, zuerst schlecht zu sein.

Welchen ersten Schritt kannst du noch heute gehen?

Dieser Artikel ist Teil 3/6 der #crazyblogwoche mit Veronika und Aline, bei der wir alle drei in sechs Tagen sechs Blogartikel schreiben zu einem jeweils gelosten Thema.

Das Thema heute lautet Entwicklung.

Veronika hat über ihre persönliche Entwicklung durchs Muttersein geschrieben.

Aline hat darüber geschrieben, welche Gedanken bei ihr in den Club dürfen und warum du nicht alles glauben solltest, was du denkst.

Teil 1 der #crazyblogwoche findest du hier.

Teil 2 der #crazyblogwoche findest du hier.