Jahresrückblick: Bitte aussteigen, 2021 endet hier

 

Vor 354 Tagen haben wir einen neuen Zug bestiegen.

Die Fahrtstrecke quer durch 2021 war klar, doch wo genau der Zug halten würde, ja das weiß man halt immer vorher nicht so genau.

War 2021 anstrengend?

Aber hallo.

Es war auch verrückt, bunt, stellenweise lustig, traurig und sehr sehr laut.

Ich habe während der Fahrt die Aussicht genossen und musste mich manchmal in den scharfen Kurven festhalten, um nicht rauszufallen.

Ich habe geweint, gelacht, gehäkelt und gebloggt.

Wir blicken zurück auf 12 Monate, die vorbeigerauscht sind und wagen einen Ausblick, wo die Reise im neuen Jahr hingehen wird.

Hier schon mal ein paar Zahlen:

  • 42 der geplanten 36 Blogartikel veröffentlicht

  • 68 Emails an meine Liste geschrieben (falls du gerne häkelst, aber noch nicht zu meinen Häkelfreundinnen gehörst, ist das hier vielleicht für dich interessant)

  • 120 Instagram Posts (und ja, sage und schreibe 4 Reels waren auch dabei!)

Ich durfte viel lernen, einige Ziele erreichen und andere gehen lassen und viele viele (ok, sehr viele) Maschen häkeln.

Vor allem feste Maschen.

Und du hast mitgemacht, mitgelesen und mitgehäkelt, um die Welt mit süßen Kuscheltieren ein wenig bunter und besser zu machen.

Dafür danke ich dir sehr.

The days are long but the years are short sagt man. Und genau so fühlt es sich an.

Welche nachhaltigen Veränderungen nehme ich aus 2021 mit? Was passt nicht (mehr) und was lasse ich gehen? Welche Pläne schmiede ich für 2022 und was erwartet uns im neuen Jahr?

Oder kurz:

Was bleibt? Was kommt? Was geht?

 

 

1) Blog like nobody is reading

Ist das gut genug?

Mit dieser Frage habe ich mich lange Zeit Woche für Woche beschäftigt, wenn ich versucht habe, einen Blogartikel für susi-häkelt zu schreiben.

Und oft ist es dann auch beim Versuch geblieben, weil ich die Brücke von “Wen interessiert das?” Zu “was interessiert mich?” nicht geschafft habe.

Zu oft.

Zu viele Blogartikel habe ich nicht veröffentlicht.

Blogartikel, die vielleicht die eine oder andere zum Häkeln motiviert hätte oder inspiriert, einem anderen Menschen mit einem Kuscheltier eine Freude zu machen.

Mit Jahresbeginn habe ich mich Hals über Kopf in ein richtig großes Abenteuer gestürzt und bin in den Blog-Zug von Judith “Sympatexter” Peters, das Programm “The Content Society” eingestiegen.

Ja und was soll ich sagen, aus den 17 Blogartikeln des Jahres 2020 wurden 2021 auf einmal 42 (von 36 geplanten). Viele meiner Bedenken wurden in Gesprächen und im Austausch mit ganz wunderbaren Blogger—Freund*innen zur Seite geschoben und heute bin ich näher dran als je zuvor an dem Vorsatz: “Blog like nobody is reading”.

Mein Blog, meine Regeln.

Ich schreibe hier also auch im nächsten Jahr das, was mich interessiert, was ich mit dir teilen möchte und von dem ich glaube, dass es dir beim Häkeln weiterhilft. Sei es durch Häkelanleitungen, Tipps und Tricks oder einer Portion Inspiration und Motivation. Ich möchte dir zeigen, dass du durch das beste Hobby der Welt mit einem riesigen Netz von kreativen Menschen verbunden bist, die gemeinsam die Welt ein bisschen bunter und besser machen wollen.

Du bist nicht allein.

Liebe Judith, wir bloggen auf jeden Fall 2022 gemeinsam weiter, denn du hast da etwas ganz Großes angezettelt und ich freu mich, dabei zu sein.

Definitiv ein “das bleibt”.

2) Volle Frauenpower und eine Crazy Blogwoche

 
 

Mit der gestiegenen Sichtbarkeit und dem neuen Selbstbewusstsein durch das Bloggen hat auch der zweite Punkt zu tun. Ich hab mich nämlich etwas getraut, was ich schon sehr lange auf meiner Liste hatte (der hatte es sogar Anfang des Jahres auf meine Bucketlist geschafft).

Ich durfte im Herbst mit der wunderbaren Karin Schwarz zusammenarbeiten und habe nun endlich professionelle Fotos für den Blog!

Und was für welche.

Karin hat an diesem Tag eingefangen, worum es mir beim Häkeln geht. Die Welt ein bisschen bunter und besser machen und das Glück, das ich beim Häkeln empfinde, weiterzugeben.

Ihre Fotos zeigen etwas, das ich bisher nicht so richtig in Worte fassen konnte. Mein Gefühl beim und für das Häkeln.

Da fiel das Lächeln gar nicht schwer.

Im vergangenen Jahr hat sich mein Weg dann auch noch mit dem von Katja Scalia gekreuzt (um bei der Zug-Metapher zu bleiben: Wir haben denselben Bahnhof angefahren ;-)

Und mir war schon nach kurzer Zeit klar: Hier hatte ich endlich jemanden gefunden, der meine große Liebe für Squarespace teilt und auch noch richtig Ahnung von Websiten hat.

Und so wurde meine seit 5 Jahren selbst zusammengebastelte Website endlich mal von einem Profi überarbeitet und neu sortiert und ich kann sagen, ich liebe das Ergebnis.

Zwei weitere tolle Frauen, die mir mit Ihrer Power, ihren schlauen Fragen und ihrem Verständnis auch in 2021 zur Seite standen sind Veronika von Leadlikeamom und Aline Hasler.

Gemeinsam haben wir im Juli die spontane Frage: “Was wäre eigentlich, wenn wir 6 Tage lang jeden Tag einen Blogartikel schreiben?” mit “probieren wirs doch aus” beantwortet. Herausgekommen ist unsere erste (und wenns nach mir geht nicht letzte) #crazyblogwoche. Egal, wo unsere individuellen Wege uns im neuen Jahr hinführen, ich bin so froh und glücklich, euch an meiner (digitalen) Seite zu wissen.

Vernetzung.

Kooperationen.

Mit Profis zusammenarbeiten.

All das gehört auch zu “das bleibt”.

3) Pause

Im Sommer habe ich endlich mal wieder den Stecker gezogen.

Pause gemacht.

In meinem geliebten Salzkammergut die Seele baumeln lassen.

 
 

Na gut, soweit man Urlaub mit kleinen Kindern als Urlaub bezeichnen kann, aber es war erholsam.

Und wunderschön.

Und nostalgisch (ich komme seit 34 Sommern an den besten See von allen und habe unbedingt vor, das weiterzuführen).

Urlaub am See.

Das bleibt.

4) Mein Wort des Jahres: Freude

 
Susi sitzt und lehnt an der weißen Wand. Sie blickt konzentriert auf ihr Häkelprojekt.
 

Im Jänner hab ich mich auf ein Wort für 2021 festnageln lassen.

Freude.

Und wie hat das geklappt?

In vielen Situationen hat es tatsächlich geholfen, zu bestimmen, wo mein Weg weitergehen soll.

Wo ich in einen anderen Zug umsteige.

In welche Richtung es gehen soll.

“Was würde mir von allen Möglichkeiten am meisten Freude machen?”

Das war für das vergangene Jahr die Richtschnur.

Natürlich kann ich nicht immer einfach das machen, was mir jetzt gerade ausschließlich Freude bereitet, aber das war ganz klar die Richtung, in die ich unterwegs sein wollte.

Und das war in den dunkleren (manchmal vielleicht sogar nebligen) Momenten der Nordstern, an dem ich mich immer wieder ausgerichtet habe.

Ein Wort des Jahres wird es also auf jeden Fall auch für 2022 geben.

Das alte darf aber gehen.

5) Alte Ängste und Grenzen, die sich verschieben lassen

 
 

2021 war das Jahr, um mich vielen alten Ängsten zu stellen.

Von Laura Roschwitz durfte ich so wahnsinnig viel darüber lernen, dass man nicht erst warten kann, bis man keine Angst mehr hat und dann mutig losgeht (ganz große Leseempfehlung an dieser Stelle für ihren Blogartikel über die Angst)

So funktioniert das nicht.

(Ich rede hier nicht von Ängsten und anderen psychischen Problemen, die mit Hilfe von Ärzten und anderen Profis aufgearbeitet und begleitet werden sollten - das ist eine ganz andere Geschichte für einen eigenen Blogartikel - sondern von Hilfe-ich-hab-Angst-was-die-Leute-denken Mindfucks)

Ich habe genug Zeit damit verbracht, mich von Dingen, die vielleicht irgendwann mal passieren könnten und dem Gefühl, nicht zu wissen, wo es hingehen soll, aufhalten zu lassen.

Jednefalls hab ich trotz vieler “Abers” im Kopf 2021 meinen Mut eingepackt und mit auf die Reise genommen und er ist tatsächlich ein Stück gewachsen.

2021 ist also ganz offiziell das Jahr, in dem ich meine Angst vor Zoom-Calls abgelegt habe.

Ja, ich gehöre zu denen, die noch zu Beginn der Pandemie nicht wussten, wie man Zoom schreibt und bei Skype lieber gechattet haben.

Ja, es gab einige Gelegenheiten, die ich ausgelassen habe und die Kamera aus war.

Aber jetzt läufts.

 
 

2021 ist auch das Jahr, in dem ich veröffentlicht wurde.

Mein kleiner Hahn hat es in die Anna Ausgabe Nummer 4 geschafft. Ihr habt mir dafür so tolle Rückmeldungen gegeben,

vielen Dank dafür.

Ich habe bei einem Kreativ-Wettbewerb einen Buchvorschlag eingereicht.

Bin auf Instagram Live gegangen und habe ein Ebook geschrieben.

Ich habe Anleitungen und so viele Blogartikel veröffentlicht, von denen ich mir zu Beginn nicht sicher war, ob das wirklich jemandem weiterhilft.

Zum Beispiel zur Frage, welche Seite beim Häkeln eigentlich außen ist und jetzt sehe ich, dass diese Artikel gesucht und gefunden werden und nichts könnte mir mehr Freude machen, als deine Rückmeldung zu bekommen, dass meine Arbeit auf der anderen Seite des Bildschirms ankommt.

Die Grenzen meiner Komfortzone wurden 2021 also ganz gehörig verschoben und auch im neuen Jahr sind da einige Umbauarbeiten geplant.

Alte Ängste und zu enge Grenzen gehören auf jeden Fall zu dem, was geht.

6) Das kommt

 
 

Nach dem Rückblick wage ich hier einen kleinen Ausblick.

2022 will ich

  • noch mehr hilfreiche Blogartikel schreiben. Ich hab da schon eine Liste;

  • meiner Amigurumi Familie einige neue Mitglieder verpassen. Am Papier gibts die schon. Die Umsetzung in Wolle folgt;

  • neue Möglichkeiten erkunden, wie ich meine Ideen und meine Häkelfreude noch besser in der Welt verbreiten kann. “Spread Amigurumi-Love, not Hate” sozusagen;

  • weiterhin mit tollen Frauen zusammenarbeiten, Kooperationen eingehen und hoffentlich einige digitale Freundschaften mit ein bisschen echtem Leben auffüllen;

  • dich mit auf meine Reise durch die Wollwelt nehmen (ja, ich sagst hier einfach nochmal: wenn du magst, trag ich gerne unten für meinen Newsletter ein, da schreibe ich auch fast jede Woche ein paar schlaue Dinge über das Häkeln und erzähl dir als erstes von neuen Anleitungen)

    und vor allem:

  • Häkeln.

  • Häkeln.

  • Häkeln.

Bei allem, was grade auf der Welt passiert, blicke ich voll Dankbarkeit auf das vergangene Jahr zurück.

Meine Lieben sind einigermaßen gesund durch dieses verrückte Jahr gekommen.

Ich hatte dank Internet viele Möglichkeiten, meine Ziele und Träume zu verfolgen und durfte soviel Neues lernen.

2022 steht vor der Türe und auch wenn ich schon ein paar Haltestellen kenne, freue ich mich auf die Überraschungen, die mich unterwegs erwarten.

2021 endet (was susi-häkelt angeht) hier.

Bitte aussteigen und soweit du kannst die Feiertage genießen.

Wir sehen uns im neuen Jahr.