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Kann ich andere Wolle verwenden, als in der Anleitung angegeben?

Du hast dir begeistert die neueste Anleitung für dieses super süße Kuscheltier heruntergeladen, das du deiner besten Freundin zur Babyparty überreichen willst.

Du liest die Anleitung aufmerksam durch, öffnest deine Wolllade (oder Wollkiste? Wollschrank? Wollzimmer? Ich bin fasziniert davon, wie andere Leute ihre Wolle aufheben).

Zurück zum Thema: Du suchst also das Garn, wie es in der Anleitung angegeben ist und

- oh Schreck -

stellst fest, dass du genau das nicht da hast. Aber so was Ähnliches.

Die Frage ist also:

Kannst du für Amigurumi Anleitungen eine andere Wolle (und mit Wolle meine ich ganz allgemein Häkelgarn, bei Amigurumi meistens Baumwolle) nehmen, als die angegebene?

Die kurze Antwort ist: Ja klar, ist ja dein Häkelprojekt, du kannst tun was immer du willst.

Die lange Antwort (typisch für studierte Juristen wie mich): Das kommt darauf an!

Was musst du beim Substituieren beachten?

Ob du das angegebene Garn substituieren (also durch ein anderes ersetzen) kannst, hängt davon ab, welches Ergebnis du erzielen willst.

Ist das Ziel, ein Häkeltier zu bekommen, dass möglichst genauso aussieht wie in der Anleitung? Dann ist die sichere Lösung, das angegeben Garn zu benutzen oder zumindest ein möglichst Ähnliches (Vorschläge bekommst du zum Beispiel auf der Seits Yarnsub.com).

Wenn du aber - etwa aus Zeitgründen - nichts neues kaufen kannst, sondern es etwas aus deinem Vorrat sein muss, solltest du folgende Punkte beachten:

Dreimal die selben Maschen aber unterschiedliches Garn

  1. Die inneren Werte

    Jenes Garn, das in der Anleitung verwendet wird, haben die Autor:innen vermutlich ausgewählt, weil das Material zum Projekt passt.

    Damit meine ich, dass zum Beispiel ein Kuscheltier für ein Baby (zumindest für mich) unbedingt waschmaschinen-geeignet sein muss. Bei einem Schal für Erwachsene sieht das dann schon wieder ganz anders aus.

    Das Garn beeinflusst auch maßgeblich, wie fest das Projekt ist, ob es matt oder glänzend ist und wie flauschig es am Ende wird.

    Wähle also das Garn danach aus, welche Eigenschaften das Kuscheltier am Ende haben soll.

  2. Auf die Größe kommt es an

    Drei Dinge beeinflussen, wie groß dein Projekt am Ende wird. Die Häkelnadel (die Dicke wird in Millimetern angegeben), wie fest du häkelst (ich häkel zum Beispiel sehr sehr sehr fest) und die Lauflänge und damit “Dicke” des Häkelgarns.

    Suchst du also ein Garn, das ein ähnliches Ergebnis wie die Anleitung liefert, vergleiche die Lauflänge. Da steht dann zum Beispiel 125m.

    Wenn du dann verschiedene Garne, die in 50g Knäulen verkauft werden, vergleichst, siehst du, wie dick das Garn ist (je mehr Meter auf 50g, desto dünner).

    Hinweis: Ein bisschen spielt auch das Material rein (also ein “leichteres” synthetisches Garn kann eine hohe Lauflänge auf 50g haben, obwohl es vom Durchmesser dicker ist) aber wenn das Material ungefähr gleich ist, kommt es hin.

    Je länger die Lauflänge, desto dünner also in der Regel.

    Je dünner dein Garn, desto kleiner wird dein Häkelstück. Häkelst du fest, wird das Ergebnis kleiner, nimmst du eine kleinere Häkelnadel, ebenso.

    Berücksichtigst du diese 3 Komponenten (Häkelnadel, Lauflänge und wie fest du häkelst) kannst du entscheiden, ob es Sinn macht, das in der Anleitung angegebene Garn zu ersetzen,

    Das ist ja das tolle beim Häkeln, du hast es in der Hand.

    In diesem Sinne fröhliches Häkeln

    deine Susi