Mein Wort für 2022: Umsetzen
Schon wieder Zeit für ein neues Wort des Jahres?
Das ging ja schnell.
Zeit für ein neues Kapitel.
Ich sehe das neue Jahr gerne als Buch und die zwölf Monate als Kapitel.
Jedes Mal schlagen wir eine neue, frische, Seite auf und jedes Mal ist wieder eine neue Chance, das Kapitel zu schreiben und die Seiten mit dem zu Füllen, was wir in unserem Buch gerne lesen wollen.
Natürlich können wir nicht alle kontrollieren, was ins Buch hineinkommt, aber wir können uns auf ein, zwei Dinge konzentrieren, die auf jeden Fall hineinsollen.
Ich hab mich daher mit dem herannahmenden Jahreswechsel gefragt, was ich denn am Ende von 2022 gerne lesen würde in meinem Buch.
2021 habe ich mich an “Freude” versucht.
2022 heißt mein Wort des Jahres “umsetzen”.
Wenn ich mich mit dem Wort Freude als Motto, als Leitstern, oft gefragt habe, welcher der möglichen Wege mir am meisten Freude bereiten wird, so ist in diesem Jahr schon die Fragestellung etwas vielfältiger.
Zuerst müssen wir ja festlegen, was für ein “Umsetzen” gemeint ist, oder?
Ich kann etwas (in die Tat) umsetzen.
Pflanzen umsetzen.
Oder jemanden umsetzen.
Ich kann auch mich umsetzen, wenn es mir dort, wo ich gerade sitze, nicht gefällt.
(Und andere Plätze frei sind, aber das wollen wir hier mal nicht so eng sehen.)
Bei etwas umsetzen möchte außerdem auch noch der Umsatz (also die Kohle) berücksichtigt werden. Eine Verbindung, die ich zugegebenermaßen erst in der Diskussion des Themas in meiner Bloggerinnen-Gruppe hergestellt haben (danke liebe Ulli für diesen Hinweis).
Ich denke, es wird von allem etwas. Außer dem Teil mit den Pflanzen. Das überlass ich gerne anderen.
Um mein Motto mit Leben zu füllen und den Weg durch dieses - seien wir ehrlich, vermutlich wieder mal ziemlich verrückte - Jahr zu finden, das vor uns liegt, werde ich mich also immer wieder fragen:
“Setzt du gerade etwas um?”
Umsetzen als Aktion
Mein erster Gedanke beim Wort umsetzen war, es als Wegweiser zu wählen für die Frage, ob ich hier gerade in Aktion bin.
Setze ich gerade etwas um, oder konsumiere ich “nur”?
(Klar, auch für das Konsumieren gibt es seine Zeit, du liest ja auch gerade diesen Blogartikel während du hoffentlich nicht allzuviele andere Dinge nebenbei tust.)
In den letzten Jahren haben sich bei mir ganz schön viele lose Enden angesammelt.
Kurse, die ich gekauft, aber nie fertig besucht, geschweige denn deren Inhalt umgesetzt habe.
Interessante Menschen, die ich getroffen, denen ich aber dann nie die Kooperation vorgeschlagen habe, die mir im Kopf herumspukte.
Anleitungen, die ich gezeichnet, aber nie fertig geschrieben hatte, weil ich unsicher war, ob die Idee wirklich gut genug war.
Anleitungen, die ich zwar fertig geschrieben, aber dann nie veröffentlicht oder nie bei der Zeitschrift eingereicht habe.
Blogartikel, die ich als Entwurf angelegt und angefangen, dann aber nie fertig geschrieben habe.
2022 will ich diese losen Enden in den Mittelpunkt stellen und endlich verknoten.
Ich will endlich umsetzen.
Häkeln.
Bloggen.
Veröffentlichen.
Denn das, was ich dafür brauche, ist schon da.
Umsetzen als Richtungswechsel
Der zweite Gedanke zu dem Wort umsetzen war, dass es manchmal notwendig ist, sich umzusetzen.
Also sich woanders hinzusetzen, um eine neue Blickrichtung zu bekommen.
Wie im Zug, wo es manche Leute nicht gut aushalten, gegen die Fahrtrichtung zu sitzen.
2022 will ich meinen Blick auf das lenken, was schon da ist.
Die Ideen, die ich schon notiert habe, zum Leben erwecken und umsetzen.
Veröffentlichen (sowohl Blogartikel als auch Häkelanleitungen), obwohl ich Angst habe, ob sie gefallen.
Sie werden natürlich nicht jedem gefallen und das ist auch gut so.
Wenn ich damit aber einer müden Mama, die abends K.O. auf dem Sofa sitzt und noch eine halbe Stunde neben dem Fernsehen was kreatives mit ihren Händen machen will, einen schönen Abend bereite,
wenn ich einer werdenden Tante, die nervös darauf wartet, ob die Nichte oder der Neffe gut gelandet ist, ein paar entspannte Minuten bescheren kann, weil sie mit meiner Anleitung beschäftigt ist, anstatt sich Sorgen zu machen,
wenn ich für einen Menschen das Leben ein bisschen bunter und besser gemacht habe, dann hab ich mein Ziel erreicht.
Umsetzen als Austausch
Einen dritten Gedanken möcht ich zum Thema umsetzen noch aufnehmen. Der ist mir - wie oben erwähnt - erst klar geworden, als ich mein Thema mit anderen Blogger*innen besprochen habe.
Umsetzen kommt von Umsatz. Oder war es umgekehrt?
Das eine (in meinem Fall Häkelanleitungen, Tipps und Inspiration) in das andere (Geld) umzusetzen.
Mit meinen Häkelanleitungen Umsatz zu machen, sie also in Geld umzusetzen, ermöglicht es mir, mehr Zeit für neue Häkelanleitungen aufzuwenden.
Gleichzeitig wünsche ich mir, dass du meine Anleitungen, meine Tipps und Inspiration mitnimmst und in etwas anderes, am liebsten ganz viele gehäkelte Tiere, die geliebt und gekuschelt werden, umsetzt.
Damit wir gemeinsam dieses Jahr jede Menge Häkelliebe verbreiten.
Ich freu mich drauf.
P.S.: Hast du auch ein Wort des Jahres oder ein Motto? Dann freu ich mich, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt.