Knapp 365 Tage, nachdem ich den letzten Jahresrückblick veröffentlicht habe, sitz ich jetzt wieder da. Das alte Jahr endet, wie es begonnen hat.

Nicht wie geplant.

Der Jahresrückblick wurde nicht, wie geplant, am 21. Dezember veröffentlicht (da ruft Judith “Sympatexter” Peters jedes Jahr die deutschsprachige Blogosphäre zum #jahresrückblog zusammen, um das alte Jahre Revue passieren zu lassen), denn da kamen mir ein paar kranke Kinder und dann ein paar sehr hartnäckige Grippeviren und dann wieder kranke Kinder dazwischen.

Aber das sind wir inzwischen irgendwie auch gewohnt, oder? Zum Leben mit Kindern gehört es spätestens seit 2020, neben einem Plan A zumindest auch einen Plan B und C zu haben und, falls die Notfall-Betreuungspersonen unerwartet krank werden, am Besten auch noch einen Plan D.

So wurden auch 2022 einige Projekte geplant und wieder verworfen, dafür kamen ein paar Dinge dran, die ich so gar nicht auf dem Zettel hatte. Alles flexibel eben und im Fluss.

Bei all dem Unvorhergesehen hält mich ein Spruch aufrecht, den ich letzte Woche in verschiedenen Variationen in den sozialen Medien gelesen habe: Die Wintersonnenwende ist vorbei. Ab hier wird es nur noch heller!

Was war denn jetzt aber alles los im vergangenen Jahr?

1. Kurs oder nicht Kurs, das ist die Frage

   Ich liebe Häkeln. Schon 2015 haben mich Nadel und Wolle in ihren Bann gezogen und in der Zwischenzeit habe ich den einen oder anderen Trick gelerent, herausgefunden, was für mich funktioniert und wo ich es mir beim Häkeln so einfach und gemütlich wie möglich machen kann. Soll ja vor allem Spaß machen. Immer wieder wurde ich in den verganenen Jahren gefragt, ob ich nicht Lust hätte, einen Häkelkurs abzuhalten.

   Gefragt wurde ich übrigens hauptsächlich von Leuten, die selber (zumindest bis jetzt) gar nicht häkeln lernen wollten. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls sah ich mir die Idee Häkelkurs genauer an und sofort kamen die innere Zweiflerin auf den Plan.

   Kann ich das? Will ich das? Und was würde ich den Leuten da überhaupt erzählen?

   Und weil denken bekanntlich nicht zu Ergebnissen führt, Tun aber schon, habe ich im Frühling 2022 kurz entschlossenen eine Instagram-Story gepostet mit dem Aufruf, sich zu melden, wenn jemand häkeln lernen möchte. Zu meiner großen Überraschung und Freude haben sich 2 kreative Damen gefunden, die Lust hatten, mit mir gemeinsam herauszufinden, ob ich in 6Einheiten Onlinekurs jemandem beibringen kann, einen kleinen Amigurumi Vogel zu häkeln.

   Es stellte sich heraus, dass das nicht nur geht sondern auch (mir) ziemlich viel Spaß macht und so war die Häkelwerkstatt geboren.

Wenn du Lust hast, auch einen kleinen Vogel Manfred zu häkeln, findest du hier die Anleitung.

Live und in Farbe mitzuerleben, welche Fragen und Herausforderungen auftauchen, während meine wunderbaren Kursteilnehmerinnen (wieder) Häkeln gelernt haben, war mir eine große Freude und Motivation, meine Anleitungen noch verständlicher und einfacher zu gestalten. Kompliziert haben wir eh alle genug.

So ein 6 Wochen Kurs ist neben dem Spaß aber auch eine riesige Verantwortung. Schließlich will ich alle Fragen zeitnah beantworten und verpflichte mich, für 6 Wochen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort meine volle Aufmerksamkeit auf den Kurs zu richten. Gar nicht so einfach, wie sich gezeigt hat.

Wann es den Kurs das nächste Mal geben wird, steht deshalb auch noch nicht fest. Wenn du Interesse hast oder jemanden kennst, schreib mir eine Nachricht und wir schauen, das möglich ist.

2. Anleitungen

Auch 2022 sind einige neue Anleitungen entstanden, wenn auch aus Zeitgründen weit nicht alle, die ich mir ausgedacht und oft erstmal in meinem Skizzenbuch zwischenparken musste.

Schildkröte Simon hat eine Generalüberholung bekommen, Schneemann Sören ist ganz neu dazu gekommen und auch 2022 führt wieder Dino Dieter die Bestenliste eurer liebsten Anleitungen mit großem Abstand an.

2023 wird es definitiv mehr Anleitungen geben. Wie genau das aussehen wird, dazu gabs vor ein paar Tagen eine kleine Umfrage auf meinem Instagram Kanal @susi_haekelt. Falls du den noch nicht kennst, schau mal vorbei.

Fix ist, dass zwei meiner neuen Anleitungen im neuen Jahr einen Auftritt in einer Zeitschrift haben werden, was mich sehr stolz und froh macht. Wenn’s soweit ist, erzähl ich davon natürlich noch mehr.

3. Endlich am Meer

Einen Punkt meiner Löffelliste, der es 2022 sogar prominent auf mein Visionboard geschafft hat, konnte ich dieses Jahr endlich abhaken: Ich war am Meer. Ich war auch im Meer und meine Kinder haben’s geliebt. Nordsee, wir kommen auf jeden Fall wieder.

4. Schulkindmama

Ja genau, ich bin offiziell nicht mehr ganz jung, denn ich habe ein Schulkind!

Seit Herbst jonglieren wir also jetzt auch noch mit Schulferien, Hausübungen und einem neu entdeckten Freiheitsdrang des großen Kindes.

Abgesehen davon, dass sie das ganz wunderbar macht und wir zum Glück eine ganz tolle, engagierte Lehrerin abbekommen haben, durfte ich mich dieses Jahr also auch mit dem Thema Kontrolle abgeben beschäftigen, denn anders als im Kindergarten muss und soll ich nicht mehr alles mitkriegen, der Informationsfluss läuft - mehr oder weniger flüssig - über die Kinder und kann in vielen Dingen nur mehr von der Seitenlinie unterstützen. Im Herbst hatte ich eine Zeitlang das Gefühl, im nächsten Mamalevel gelandet zu sein und da durfte ich auch erstmal hineinwachsen.

Es hinzunehmen, dass ich nicht alles und jeden kontrollieren kann, werde ich mit Sicherheit auch 2023 privat und beruflich weiter trainieren dürfen.

5. Ausblick mit System

2022 war mein Wort des Jahres „umsetzen“. Und ich habe einiges umgesetzt, aus dem Boden gestampft und musste mich einige Male umsetzen, also die Perspektive wechseln, ob ich wollte oder nicht.

Im neuen Jahr will ich das ganze etwas strategischer angehen, auswählen, was zu mir und meinem Weg passt, ja, das Ruder fest in der Hand halten.

Das Wort des Jahres heißt für 2023 daher „Steuern“, was das für mich genau bedeutet, wird sicher in einen der nächsten Blogartikel einfließen. Es wird unter Anderem darum gehen, Routinen und Systeme aufzubauen, die mich und susi-häkelt auch ein Stück weit tragen, wenn ich mal wieder eine Zeit lang nicht live dabei sein kann, denn - das hat 2022 unter Beweis gestellt - irgendwas is immer. Einen Plan haben ist gut, aber für mich gehört da immer ein Back-up dazu.

Ich danke dir, dass du mich 2022 auf meiner verrückten Reise durch die Wollwelt begleitet hast, dass du mitgelesen hast, live bei Gesprächen dabei warst, meine Inhalte geteilt und kommentiert und ganz wichtig: meine Anleitungen zum Leben erweckt hast. Ich bin sicher, dass auch 2023 wieder ein paar spannende Dinge für dich mit dabei sein werden.

Bis dahin fröhliches Häkeln

deine Susi